Rentner dürften später in Bezug auf ihre Wohnsituation ein Problem bekommen. Der Grund: Nur wenige Wohnungen sind heutzutage barrierefrei. Ein Umbau ist zwar möglich, allerdings sehr teuer. Kranken- oder Pflegeversicherung steuern hier kaum etwas bei und auch die Vermieter können sich den Umbau selten leisten.
Aktuelle Zahlen
Dass die Gesellschaft überaltert, ist mittlerweile bekannt. Doch dass zum Beispiel in den ostdeutschen Bundesländern der Altersdurchschnitt überwiegend 50 Jahre beträgt, ist erschreckend. Gleichzeitig fehlen Fahrstühle, bodengleiche Duschen, breite Türen und eine allgemeine Barrierefreiheit nahezu gänzlich. Altersgerechte Wohnungen sind kaum zu finden. Bundesweit sind es nur zwei Prozent aller Wohnungen, die als altersgerecht eingestuft werden können. Dabei ist davon auszugehen, dass bei 92 Prozent der späteren Senioren ein Handlungsbedarf besteht, sobald die Pflegebedürftigkeit festgestellt wird. Derzeit sieht die Lage so aus, dass von elf Millionen Seniorenhaushalten nur 570.000 barrierearm sind.
Der Anteil der über 65-Jährigen liegt momentan bei 21 Prozent und wird bis 2060 auf 34 Prozent steigen. Dabei wird die Zahl der Haushalte wachsen, weil immer mehr alte Menschen allein leben.
Herausforderungen für Wohnungsgesellschaften
Wohnungsgesellschaften sehen sich vor der Herausforderung, ihren Bestand zu überarbeiten. Dabei ist der Neubau rund fünfmal so teuer wie eine Sanierung einer bestehenden Wohnung. Neubauten werden in Wachstumsregionen umgesetzt, in denen aber wiederum der Altersdurchschnitt der Gesellschaft niedriger liegt.
Zudem können Sanierungs- und Umbaukosten kaum auf die Rentner umgelegt werden, da ihnen durch die geringe Rente kaum Geld zum Leben bleibt. Daraus folgt, dass sich viele Wohnungsgesellschaften mehrfach überlegen, ob sie einen Umbau vornehmen lassen oder nicht. Der Mangel wird damit auf nicht absehbare Zeit bestehen bleiben. Eine Lösung könnte hier in der steuerlichen Unterstützung und in der Vergabe von Zuschüssen bestehen. Nun werden auch Forderungen laut, dass der Bund die KfW-Programme aufstocken müsse. Hier erhalten Besitzer von Wohneigentum zinsgünstige Kredite und hervorragende Kreditkonditionen.
Einbindung in das Wohnumfeld
Immer mehr alte Menschen entscheiden sich dafür, selbstbestimmt zu wohnen. Sie gehen nicht in ein Altenheim und lassen sich dort versorgen und gegebenenfalls von Verwandten besuchen. Doch sie brauchen mehr Zuschüsse zu ihrer knappen Rente bzw. benötigen Vermieter Zuschüsse für die Realisierung von Umbaumaßnahmen. Es geht darum, Bewohner aller Altersgruppen in das Wohnumfeld einzubinden und so dafür zu sorgen, sich jeder wohlfühlt. Moderne Kommunikationstechnik gehört ebenso dazu wie technische Bedienhilfen für Türen und Fenster. Das Serviceangebot muss aufgestockt werden, ganz gleich, ob die Menschen jung oder alt sind, allein oder mit einem Partner leben.