Das Exposé über die Wohnung hat sich so schön gelesen und scheinbar war die Immobilie die berühmte eierlegende Wollmilchsau – doch in der Realität? Pustekuchen! Das Objekt hatte zwar annähernd die angegebene Größe, war jedoch nicht licht durchflutet (es sei denn, das Deckenlicht wurde angeschaltet), die schöne Aussicht auf die City stellt sich als Blick auf den Nachbarblock heraus und der angepriesene Garten vor dem Haus war Katzen- und Hundeklo in einem.
Wohnungssuchende stehen vor einer Lüge
Makler möchten die ihnen anvertraute Immobilie an den Mann oder an die Frau bringen und bestücken ihre Exposés daher mit einigen Attributen, die so gar nicht der Wahrheit entsprechen. Doch halt, ein Körnchen Wahrheit ist oft mit dabei: Liegt die Wohnung vielleicht in einer ruhigen Seitenstraße, kann das durchaus heißen, dass der Eingang tatsächlich dort ist. Doch das Wohn- oder Schlafzimmer kann gut und gern in Richtung der mehrspurigen Hauptverkehrsstraße liegen, die auf der anderen Seite des Gebäudes vorbeigeht.
Viele Makler beschönigen die Exposés ganz bewusst, obwohl sie wissen, dass sie die Wahrheit bei einer Besichtigung nicht verschweigen können. Doch wer sich erst einmal ein Objekt anschaut, kommt vielleicht auf die Idee, dass die Immobilie doch gar nicht so schlecht ist und der eine oder andere Mangel eventuell behebbar ist.
Unterlagen nicht vollständig
Seit Mai 2014 müssen Verkäufer und Vermieter von Immobilien einen Energieausweis für das Objekt haben und die nötigen Angaben zum Energieverbrauch der betreffenden Immobilie auch bei Zeitungs- oder Onlineanzeigen machen. Das wird in den meisten Fällen versäumt, laut Studien sind nur etwa 17 Prozent der Unterlagen von Maklern oder privaten Anbietern vollständig. Auch ein Grundriss des Hauses fehlt meist. Dazu kommt, dass sich Interessenten meist vor einer Besichtigung – oder der Erwägung einer solchen – Fotos vom Innen- sowie vom Außenbereich der Immobilie ansehen wollen. Auch diese liegen häufig nicht vor.
Vorzüge der Wohnung genau benennen
Für die meisten Wohnungen gibt es tatsächlich einen Markt, die genaue Zielgruppe muss nur angesprochen werden. Für Makler heißt das, dass eine verschattete Waldwohnung durchaus zu vermieten oder zu verkaufen ist, wenn denn das richtige Klientel darauf aufmerksam gemacht wird. Das geht nur, wenn die Vorzüge der Wohnung exakt herausgestellt werden, auch wenn diese für manche Menschen keine solchen sind.
Fotos sollten mit einer geeigneten Kamera gemacht werden, ohne zusätzliches Objektiv, welches die Räume besonders groß erscheinen lässt. Wer bei der Besichtigung eine Enttäuschung erlebt, wird sich sicher kein zweites Mal an diesen Makler wenden. Wer als solcher also Schaden von sich abwenden will, sollte für ehrliche Auskünfte sorgen.