Wer vor der Frage steht, wie es immobilientechnisch weitergehen soll, fragt sich vielleicht auch: Mieten oder Kaufen? Laut aktuellen Umfragen ist Deutschland in der Beziehung zweigeteilt. Während sich vor allem im Osten der Kauf von Immobilien lohnt, sollte im Westen eher auf Mietwohnungen gesetzt werden.
Regionale Unterschiede
Allgemein sind in Deutschland in den letzten Jahren die Preise für Immobilien kräftig gestiegen. Trotzdem gilt für weite Teile des Landes, dass der Häuserkauf die bessere Alternative zur Miete ist. Der Wandel auf dem Immobilienmarkt ist tief greifend, denn vor nicht allzu langer Zeit sahen die Zustände noch ganz anders aus. Hierbei zeigen sich vor allem regionale Unterschiede. In den ostdeutschen Bundesländern ist es fast überall besser, ein Haus zu kaufen als es zu mieten. In den westlichen Ländern ist das Kaufen gerade erst im Kommen. Attraktiver ist das Wohnen zur Miete hier allerdings in den Großstädten. Vor allem in Hamburg und München ist das Mieten besser. Diesen Überlegungen liegen aber immer nur die ökonomischen Aspekte zugrunde.
Warum ist das Kaufen sinnvoller?
Der Grund dafür, dass das Kaufen sinnvoller als das Wohnen zur Miete ist, ist, dass die Zinsen derzeit sehr niedrig liegen. Baukredite werden mit einer Zinsfestschreibung von bis zu zehn Jahren angeboten und das zu einem Zinssatz von teilweise sogar unter zwei Prozent! Diese niedrigen Zinssätze richten sich jedoch nach der Bonitätseinstufung des Kreditantragstellers.
Für die Feststellung, ob Mieten oder Kaufen besser ist, haben Wirtschaftsforscher Kaufpreise und Mieten miteinander verglichen. Außerdem wurden Zinsen und Zinsbindung, Abschreibungssätze und Kosten für die Instandsetzung berücksichtigt. Für die individuelle Entscheidung, ob nun ein Kauf ansteht oder doch besser zur Miete gewohnt wird, sollten die Daten aber nicht herangezogen werden. Denn die persönliche Situation ist immer zu berücksichtigen.
Käufer und Mieter
In Deutschland gibt es ungefähr gleich viel Mieter und Besitzer von Eigenheimen. Die Quote liegt bei je 50 Prozent. Dies ist aber eine Verschiebung gegenüber anderen Ländern Europas. In Großbritannien hingegen liegt der Anteil der Eigenheimbesitzer bei rund 70 Prozent, in Italien sogar 74 Prozent. Deutschland konkurriert in dem Punkt mit der Schweiz, denn hier gibt es ebenfalls mehr Mieter als Käufer bzw. Besitzer. Grund ist zum einen die Situation nach dem Zweiten Weltkrieg, als Flüchtlinge ins Land kamen und Millionen von Wohnungen fehlten. Mietwohnungen wurden en masse gebaut. In der dann entstehenden DDR blieb der Anteil an Hauseigentümern gering. Erst nach der Wende erwarben auch hier mehr Menschen ein Eigenheim. Die Quote hat sich bis jetzt aber noch nicht wirklich in Richtung Käufer verändert.