Der Wohnungsmarkt ist angespannt, obwohl es theoretisch genügend Wohnraum gäbe. Nur leider entspricht dieser nicht den Vorstellungen vieler Menschen, die sich eine neue Wohnung oder ein Haus zur Miete suchen wollen. Gut ausgebaute Wohnungen in ruhiger – oder auf Wunsch in zentraler – Lage sind rar, worunter bestimmte Mietergruppen leiden.
Geld- oder Wohnungsnot?
Die Immobilienpreise sind vielerorts explodiert, das bringt Mieter in Geldnot. Wer eine neue Wohnung sucht und auch bereit ist für den Umzug, findet oftmals keinen bezahlbaren Wohnraum. Dieser wiederum bietet sich in ländlichen Regionen, die aber ohne gut ausgebaute Infrastruktur daherkommen. Dort möchte dann niemand wohnen, auch wenn die Wohnungen und Häuser vergleichsweise günstig angeboten werden. Zu lang sind die Wege in die Stadt, zur Arbeit und in die Schulen und Kindergärten. Nur wenige Dörfer sind mit eigenen Kindertagesstätten und Grundschulen bestückt. Insofern herrscht derzeit eine Kombination aus Wohnungs- und Geldnot bei Mietern.
Natürlich sind es vor allem die Großstädte, die über die Wohnungsnot klagen. Die Menschen wollen gut und günstig wohnen, alles in leicht erreichbarer Nähe haben und dennoch nicht in der „Platte“ enden. Die Preise für Wohnraum in zentraler oder gut erreichbarer Randlage hingegen sind derart in die Höhe geschossen, dass der Kauf von Wohnraum oft schon günstiger ist. Gerade in Hamburg und in München bietet sich ein Bild der Trauer, wenn man die Immobilienpreise betrachtet.
Studenten und Familien
Studenten zeigen sich als besonders flexibel, wenn es um den Umzug in neuen Wohnraum geht. Sie sind mit Einzimmerwohnungen zufrieden oder gründen kurzerhand eine WG. Klar – sie haben auch nur ein gewisses Budget zur Verfügung und können nicht in Luxuswohnungen ziehen. Außerdem sind ihre Wohnansprüche bedingt durch das Studium zeitlich begrenzt, da werden auch schon mal Kompromisse eingegangen.
Familien hingegen haben es besonders schwer. Sie brauchen große Wohnungen oder Häuser zu bezahlbaren Preisen. Ein Garten oder Grundstück sollte angeschlossen sein, bevorzugt werden ruhige Lagen. Damit stehen die Familien aber untereinander in Konkurrenz, auch ältere Menschen bevorzugen derartigen Wohnraum. Dieser ist aber nur begrenzt vorhanden und wenn, dann zu oft unbezahlbaren Preisen. Die hohe Nachfrage treibt die Preise auf die Spitze.
Häufig bleiben ältere Paare auch in ihrer – eigentlich viel zu großen – Wohnung und besetzen damit den Wohnraum für Familien. Der Grund: Würden diese Menschen nun ausziehen und einen neuen Mietvertrag abschließen, würden sie für weniger Quadratmeter und eine oftmals schlechtere Lage den gleichen Preis zahlen müssen wie für ihre Wohnung mit dem alten Mietvertrag.