Die eigene Immobilie ist die beste Altersvorsorge? Sicher, wenn denn das nötige Kleingeld für den Kauf vorhanden ist. Leider sind die 25- bis 35-Jährigen heute kaum noch in der Lage, sich den Traum von den eigenen vier Wänden zu erfüllen.
Verträge als Problem
Schon seit Jahren lässt sich der Trend beobachten, bei dem immer weniger junge Menschen Wohneigentum erwerben können. Die Quote ist seit 2008 um drei Prozentpunkte gefallen und das, obwohl in diesem Jahr die heute immer noch anhaltende Niedrigzinsphase begonnen hat. Eigentlich hätte die Finanzierung von Wohneigentum damit leichter werden müssen. Dennoch fehlte das Eigenkapital, denn interessanterweise stiegen gleichzeitig mit den sinkenden Zinsen die Preise sowie die Nebenkosten für den Immobilienerwerb.
Und noch eine andere Hürde tat sich jungen Menschen gegenüber auf: ihr Arbeitsvertrag. Der Trend hin zu befristeten Arbeitsverträgen hält immer noch an und so überlegen sich die Angestellten dreimal, ob sie wirklich das Risiko eingehen und sich verschulden sollen. Was, wenn sie nach Ablauf des Arbeitsvertrags keinen Anschlussvertrag bekommen? Oder wenn sie gezwungen sind, doch in eine andere Stadt umzuziehen? Sicherheitsbedenken stehen dem Immobilienkauf daher im Wege.
Junge Immobilienkäufer Mangelware
Die Erfahrung hat gezeigt, dass diejenigen, die bis zum 45. Lebensjahr noch kein Wohneigentum besitzen, auch später kaum noch zu Käufern werden. Allerdings wird das Zeitfenster für den Kauf auch immer kleiner. Dank Praktikumszeiten und Hochschulausbildungen fließt das regelmäßige Einkommen erst später und auch die Kreditwürdigkeit wird auf ein höheres Alter festgesetzt. Dann allerdings kommt eben genannte Erfahrung wieder zum Tragen. Zwischen 35 und 45 müsste daher das Wohneigentum gekauft werden, doch das ist längst nicht mehr realistisch. Der Sprung in die eigenen vier Wände wird für viele Menschen zum Hindernis, das sie nicht mehr überwinden können. So bleiben sie ihr Leben lang Mieter und träumen den Traum vom eigenen Haus weiter. Leisten können sie es sich nicht bzw. werden für hochpreisige Kredite die Zeiträume für eine Rückzahlung zu kurz. Die meisten Banken setzen ein Darlehen so an, dass es bis zum Eintritt ins Rentenalter zurückgezahlt sein muss. Wer jedoch keine hohe Tilgungsrate ermöglichen kann und erst später im Leben anfängt zu zahlen, schafft das nicht. Die Folge: Der Kredit wird gar nicht erst gewährt oder nur über eine geringe Summe.
Da auch Wohn-Riester von vielen Experten bereits für gescheitert erklärt wurde, ist es an der Zeit, sich über Förderungen und vermögensbildende Maßnahmen zu informieren – möglichst schon, bevor das „immobilienfähige Alter“ eintritt.