Wohnen wie ein Maulwurf?

Wer den „Herrn der Ringe“ kennt, weiß auch, wie die Hobbits dort wohnen: unter der Erde. Diese Idee hat ein Ferienpark in Thüringen aufgegriffen und kann sich vor Nachfragen nach den Wohnungen kaum retten. Nun fragen auch immer mehr private Häuslebauer nach Möglichkeiten, sich wie ein Maulwurf unter der Erde ein Heim zu errichten.

Das Interesse wächst

Das Interesse an Häusern, die sich ähnlich den Hobbit-Häusern unter der Erde befinden, ist stark gestiegen – sicherlich haben hier die Filme von Sir Peter Jackson maßgeblich dazu beigetragen. Ideal ist die Lösung des Wohnens unter der Erde für alle, die die Umwelt so wenig wie möglich belasten wollen, die es lieben, wenn sie eins sind mit der Natur und die Heizkosten senken wollen. Doch nicht nur Öko-Anhänger lieben das Erdhaus-Konzept, auch alle anderen, die dem Klimawandel aktiv entgegentreten wollen, können sich dafür begeistern. Die Käufer kommen aus allen Einkommensschichten – Familien zählen ebenso dazu wie Unternehmer, Lehrer oder Landwirte.

Niedriger Energiebedarf als großes Plus

Nicht nur, dass sich die Bewohner eines Erdhauses wie in eine andere Welt versetzt fühlen können und in einem Haus wohnen, das immer noch vergleichsweise selten ist – die Energieersparnis ist nicht von der Hand zu weisen. Die Heime werden nach Süden ausgerichtet, die Fensterseite ist hier gänzlich von Erde umgeben. Die Gebäudehülle speichert zum einen die Körperwärme der Bewohner, zum anderen die Abwärme, die beim Kochen oder durch den Betrieb elektrischer Geräte und Lampen entsteht. Damit lässt sich das Haus unter der Erde in der Regel bereits ausreichend beheizen. Sollte es sehr kalt sein, muss eventuell doch die Heizung zum Einsatz kommen. Die Heizkosten für derartige Gebäude betragen nicht einmal 300 Euro im Jahr. Dabei wird noch nicht einmal eine große Heizung benötigt, selbst an kalten Tagen im Winter reicht ein kleiner Ofen zum Heizen völlig aus. Wer mag, kann natürlich dennoch eine herkömmliche Fußbodenheizung verlegen lassen.

Die Bauweise der Maulwurfshäuser

Die Maulwurfs-Häuser sind verschieden gestaltet. Sie können halb in einen Hügel eingegraben werden, sie können aber auch nachträglich mit Erde bedeckt werden. So ähnlich bauten auch die Wikinger damals ihre Häuser. Eingesetzt wird dafür das Spritzgussverfahren, wie es auch im Tunnelbau Anwendung findet. Die Bodenplatte ist aus Beton, darauf kommen geflochtene Netze aus Metall. Nun wird ein Spritzbeton zum Aushärten gebracht, dann können Dach und Seiten mit Polyurethan isoliert werden. Damit ist das Gebäude ausreichend gegen Kälte und Hitze geschützt. Zuletzt wird eine Erdschicht aufgebracht, die zwischen zwei und drei Meter dick ist.

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